LBS SIEHT WENDE IM WOHNUNGSBAU
20.12.2010Im Wohnungsbau zeichnet sich hierzulande eine Trendwende ab. Nach Einschätzung der Landesbausparkassen (LBS) dürften im laufenden Jahr rund 192 000 Baugenehmigungen und damit 8 Prozent mehr als im Vorjahr erteilt werden. Für 2011 wird sogar mit einem Anstieg von 12 Prozent auf 215 000 Genehmigungen gerechnet. "Das ist auch dringend nötig, denn nach Auskunft unserer Immobilienexperten sind bei den Gebrauchtobjekten die Zeiten des üppigen Angebots zu Ende", sagte Verbandsdirektor Hartwig Hamm in dieser Woche bei der Vorstellung der Prognosen. Inzwischen mache sich die wachsende Nachfrage nicht mehr nur in den wirtschaftsstarken süddeutschen Ballungsräumen, sondern auch anderswo bemerkbar. In den drei vergangenen Jahren hatte die Anzahl der Baugenehmigungen bei rund 180 000 stagniert.
Niedriges Zinsniveau:
Zur Überwindung der Talsohle trägt nicht zuletzt das historisch niedrige Zinsniveau bei. So rechnet die LBS potentiellen Kunden vor, dass Familien mit einem Kind für eine typische Finanzierung derzeit nur 13 Prozent ihres durchschnittlichen Einkommens aufwenden müssten. 1994 seien es noch 38 Prozent und 2002 21 Prozent gewesen. Allerdings ist der Wohnungsbau in Deutschland nach Ansicht von LBS-Verbandsdirektor Hamm in den vergangenen Jahren auch viel zu weit unter die Normallinie gefallen. Inzwischen kommen auf 1000 Einwohner hierzulande nur noch zwei neugebaute Wohnungen. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich einsam am Tabellenende. In den Fertigstellungen wird sich der Anstieg der Baugenehmigungen allerdings erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung niederschlagen. Nach dem Nachkriegstief von 159 000 neuen Wohneinheiten im vergangenen Jahr geht die LBS erst von 2012 an von Zahlen oberhalb von 200 000 aus. Der überwiegende Anteil des Neubaus sollte dabei mit mehr als zwei Dritteln auf Eigenheime beziehungsweise Eigentumswohnungen entfallen.
Quelle und weitere Informationen:
FAZ.net - Meldung vom 16.12.2010
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